Kunst und Kultur

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„Wer reitet so spät durch Nacht und Wind…“ – Goethes mobile Lieder

Referentin: Prof.in Dr. Andrea Polaschegg

Goethe-Lieder denken wir uns heute ausgesprochen ortsfest: auf Konzerthausbühnen vorgetragen von professionellen Sängerinnen und Sängern mit Klavierbegleitung in Kompositionen von musikalischen Berühmtheiten wie Franz Schubert, Robert Schumann oder Hugo Wolf.


Dabei haben sich Goethes Lieder von jeher durch einen starken Bewegungsdrang ausgezeichnet. Nicht nur flottierten sie schon zu Lebzeiten des Dichters durch Wirtshäuser, Nähstuben, Werkstätten, Universitäten, Festzelte und bürgerliche Salons, sondern viele der bis heute bekanntesten Lieder sind zudem aus größeren Werken Goethes entlaufen, und dies keineswegs nur aus dem Faust. Sei es Erlkönig, Das Veilchen, Der König in Thule, Freudvoll und leidvoll oder Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn – sie alle wurden zuerst von Figuren in Goethes Dramen, Singspielen oder Romanen gesungen und haben sich dann auf den Weg in die Welt gemacht, um schließlich im Wortsinn von Mund zu Mund zu gehen. Darin sind sie den Liedern der Romantik übrigens viel ähnlicher, als man vermuten sollte.


Der Vortrag setzt sich Goethes mobilen Liedern auf die Spur. Er sucht sie in ihren ursprünglichen Szenarien auf, verfolgt ihre Flucht- und Verbreitungswege – einschließlich der Melodien, die dabei als Vehikel gedient haben. Und er fragt nach der Bedeutung der populären Lied- und Songkultur für Goethes Status als Klassiker: gestern, heute und womöglich sogar in der Zukunft.


Eine Kooperation der Kölner Goethe-Gesellschaft mit der Kölner VHS.

Kurstermine 1

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Termin-Nummer
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Termin-Nummer: 1
Freitag — 26.06.2026
19:00 -
20:30 Uhr